Der Westminster 132. Große Preis von Berlin geht durch Rebel’s Romance nach England
Kindred Spirit entführt Sprint nach Frankreich
Das Steherrennen geht durch Hipop de Loire nach Polen
Berlin-Hoppegarten, 14.08.2022
Mit einer überzeugenden Leistung heftete sich Favorit Rebel’s Romance (Siegquote von 2,7:1) vor 10.200 Zuschauern den Sieg im Westminster 132. Großen Preis von Berlin über 2.400 Meter an seine Fahnen. Der aus Newmarket von Trainer Charles Appleby nach Hoppegarten entsandte 4-jährige Wallach lag lange am Ende des Feldes. Eigentlich keine günstige Position, verschleppten doch die beiden Co-Favoriten Alter Adler und Northern Ruler vorne das Tempo, sodass es in der Regel nicht ganz einfach ist zum Schluss aus hinteren Gefilden noch viel Boden gutzumachen.
Doch anders bei dem in den blauen Farben von Godolphin angetretenen Rebel’s Romance. Mitte der Geraden von James Doyle auf freie Bahn gebracht, zog der Wallach unwiderstehlich an und hatte schnell alles klar gemacht, auch wenn Nerik auf den letzten Metern noch eine stark aussehende Schlussattacke startete. Doch gelang es Bauyrzhan Murzabayev auf dem alle Erwartungen übertreffenden Dreijährigen nicht mehr ganz den Favoriten zu überraschen. Dieser hatte schon im Vorjahr überzeugen können und unter anderem in den Vereinigten Arabischen Emiraten das Derby gewinnen können. Doch wird dieses auf Sand gelaufen.
Erst dieses Jahr stellte man Rebel’s Romance auf Turf um. Und dies mit Erfolg, denn der Engländer blieb auch bei seinem dritten Versuch auf Rasen ungeschlagen und landete in Hoppegarten seinen ersten Sieg in der höchsten Kategorie (Gruppe I) des Rennsports. Keine ungewöhnliche Strategie am Stall von Appleby, legt man dort oft zuerst Wert auf ein gutes Laufen auf Sand, wie Doyle im Interview bestätigte. Eine Vorgehensweise die natürlich auch dem Besitzer Muhammad bin Raschid Al Maktum, dem Herrscher des Emirats Dubai und in Personalunion Vizepräsident, Premierminister und Verteidigungsminister der Vereinigten Arabischen Emirate, geschuldet ist. So werden doch in Meydan, der Rennbahn von Dubai, viele weltweit wichtige Prüfungen auf Sand gelaufen.
Hinter Nerik unter Jockey Bauyrzhan Murzabayev (8,4:1) holte sich Ardakan unter Clement Lecoeuvre (11,9:1) den dritten Platz vor dem tapfer kämpfenden, aber nicht wie erwartet in der Geraden anziehenden, Alter Adler unter Andrasch Starke (6:1). Northern Ruler schien Mitte der Geraden sogar für den Sieg gefährlich, kam dann aber nicht mehr weiter und sicherte sich zum Schluss nur den fünften Platz und damit das letzte Preisgeld.
Gerhard Schöningh, Inhaber der Rennbahn Hoppegarten: “Die Rennbahn Hoppegarten war heute so international wie vielleicht noch nie. Beim Westminster 132. Großen Preis von Berlin kam der Sieger aus dem weltgrößten Rennstall aus England. Beim Ittlingen-Pokal kam der Sieger aus Frankreich, der Zweitplatzierte aus England. Beide Rennen wurden live nach Hongkong übertragen. Ich freue mich zudem über den ersten Besuch der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey auf der Rennbahn Hoppegarten, die dabei mit vielen Berlinern und Brandenburgern ins Gespräch gekommen ist.”
Eine schwere Schlappe gab es zuvor für die deutschen Flieger. Im Ittlingen-Pokal bestimmte zwar zuerst der Co-Favorit Waldersee das Kommando, doch war dieser am Ende restlos geschlagen. Besser sah es lange für die ebenfalls aus einem heimischen Stall stammende Dishina aus, die erst ganz zum Schluss klein beigeben musste und als Vierte die beste Platzierung für deutsche Farben erreichte. Der Sieg ging nach den kurzen 1.200 Metern auf der geraden Bahn nach Frankreich, denn auf den letzten Metern schoss Kindred Spirit unter Hugo Journiac mit fulminanten Speed noch an der schon fast sicher als Erste im Ziel geglaubten Engländerin Fauvette vorbei. Der dritte Platz ging durch Irish Action nach Schweden.
Und auch das dritte Hauptereignis, ebenfalls auf Listenebene ausgetragen, ging in das Ausland. Eigentlich schienen hier nur Nacido und Nubius aus heimischen Ställen für den Sieg in Frage zu kommen, doch vor allem Erstgenannter enttäuschte schwer und rettete gerade einmal den dritten Platz ins Ziel. Stärker lief Nubius, der Zweiter wurde. Doch auch dieser hatte gegen den aus Polen nach Berlin entsandten Hipop de Loire keine Chance. Der als zweitgrößter Außenseiter angetretene 5-jährige Wallach zog an der Innenkante unter Szczepan Mazur stark an und hatte in dem Rennen über 2.800 Meter schnell alles zu seinen Gunsten geklärt.
After Work Races – Sportlich ins Wochenende
Am Freitag, den 16. September, starten die Besucher der Rennbahn Hoppegarten mit sportlichen Höchstleistungen, spannenden Wetten und guter Laune in Berlins schönstem Biergarten ins Wochenende. Der After-Work Raceday ist der einzige Abendrenntag im Hoppegartener Rennkalender 2022. Nach dem letzten Rennen ist noch lange nicht Schluss! Die Gäste können Ihren Feierabend und Wochenend-Start auf dem durch alten Baumbestand sonnengeschützten, schattigen Besucherplatz mit kühlen Drinks und Beats genießen.
Foto: galoppfoto.de